Über mich

Edmund Müller, 54 Jahre

Diplom-Ingenieur Maschinenbau
aus Werder (Havel)

Liebe Mitbürger,

Geboren und aufgewachsen bin ich in Franken, in beschaulicher ländlicher Gegend zwischen Nürnberg und Würzburg. Seit 17 Jahren wohne ich in Werder (Havel). Nach dem Abitur am Friedrich-Alexander-Gymnasium in Neustadt an der Aisch, zog es mich nach Berlin, wo ich an der Technischen Universität mein Studium zum Diplom-Ingenieur Maschinenbau absolvierte. Nach kurzer Tätigkeit am Institut für Feinwerk- und Mikrotechnik der Technischen Universität Berlin, war ich seither bei einem großen deutschen Konzern als Konstrukteur eingestellt. In 2007 zog ich von Berlin nach Werder (Havel), weil ich als getrennt von seinem Sohn lebender Vater möglichst viel Zeit mit ihm verbringen und für ihn da sein wollte.

Als Hobbies wären Indvidualreisen, Outdooraktivitäten und Aktivitäten rund ums Wasser, was in Brandenburg ja recht nahe liegt, neben vielen anderen Interessen vielleicht besonders zu nennen. Ersteres konnte ich vor allem in meiner Studienzeit ausleben, in der ich Europa, welches sich damals vom heutigen sehr unterschied, vom Nordkap bis Sizilien und von Lissabon bis zum Schwarzen Meer per Anhalter bereiste. Eine Erfahrung die ich schon wegen des intensiven Kennlernens von Land und Leuten jenseits üblicher touristischer Angebote zu den wertvollsten meines Lebens zähle. Ansonsten war meine Freizeit die vergangenen Jahre sehr begrenzt, was unmittelbar mit leidigen Erfahrungen, die ich niemanden wünsche, mit unserem doch oft sehr einseitigen Familienrecht, welches anscheinend eher der Zersetzung als dem Schutz von Familien dient, zu tun hat.

Mein Bestreben, trotz Trennung Vater für meinen Sohn zu sein, der ihn hilfreich in ein selbstständiges Leben leitet, war der Einstieg in mein unfreiwilliges, mir von Dritten aufgezwungenes „Hobby“ Jura, welches mich tief in die Strukturen unserer Justiz und deren angeblichen „Selbstkontrollmechanismen“ blicken ließ. In der Auseinandersetzung damit gelangte ich ohne anwaltlichen Beistand soweit, dass mir der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte anbot mich mit der Bundesregierung zu vergleichen. Das Angebot erschien mir zu gering, da es nicht einmal die Gerichtskosten deckte – Kosten, die ich mir nur einhandelte, weil ich anfangs noch naiv an Gerechtigkeit und sorgsam ausgewogene Entscheidungen glaubte -, von einer angemessenen Entschädigung daher ganz zu schweigen. Also habe ich den Vergleich abgelehnt und eine Rechnung aufgemacht, was eine angemessene Entschädigung, unter anderem für die allein von der Familienjustiz zu verantwortende Entfremdung eines Sohnes und Zerstörung eines einst herzlichen und guten Verhältnisses zu diesem wäre. Mit der solchermaßen errechneten Forderung habe ich dann den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte so erschreckt, dass er Angst vor seiner eigenen Courage bekam, und dann schnell und plötzlich meine Beschwerde für unbegründet erklärte.

Diese langjährigen Erfahrungen bewogen mich initiativ zum politischen Engagement und kritischen Hinterfragen unserer Justiz, insbesondere deren Arbeitsweise, Unabhängigkeit und Legitimation. Seit 2013 trete ich daher im Bundestagswahlkreis 61 und Landtagswahlkreis 19 hauptsächlich für direkte Demokratie an, wobei ich sozusagen nebenbei ein „Miniprogramm“, welches aus meiner Biographieerfahrung resultierte, mitlieferte. Ich stellte jedoch fest, dass das „Miniprogramm“ wohl weniger Bürger interessierte, als ich dachte und mein an sich gutes Konzept für direkte Demokratie verwässerte, indem es in der Wahrnehmung der Wähler anscheinend in den Hintergrund trat. Diese Lektion habe ich gelernt. Programme, auch in Miniform sind für Einzelbewerber praktisch gar nicht durchsetzbar. Für Programme gibt es wahrlich genügend Parteien. Die einzig sinnvolle Rolle parteiloser Einzelbewerber sehe ich nunmehr als Umsetzer direkter Demokratie als Gegengewicht zur repräsentativen Parteiendemokratie. Das Leben ging also weiter und mein Fokus und Prioritätensetzung veränderte sich. Inzwischen ist die zu beobachtende Abgehobenheit der Politik – die hierzulande ja reine Parteienpolitik ist – vom Bürger in vielen Bereichen, die sich öffnende Schere zwischen hehrem Anspruch und banaler Realität der Grund, weswegen ich der Meinung bin, es müsse mehr direkte Demokratie in die Parlamente. Mit zunehmender Zeit werde ich immer überzeugter, dass die Menschen einfach eine Stimme brauchen, welche direkte Demokratie vermehrt umsetzt und nicht nur verspricht, unter diverse Vorbehalte stellt oder auf unbestimmte Zeit verschiebt. Eine Stimme, die sie auch zwischen den Wahlterminen durch Abstimmung hörbar machen können. Dies ist in unseren heutigen Zeiten durchaus machbar und rasch umsetzbar. Die von allen Politikern so gerne propagierte Digitalisierung muss ja nicht bei den Abstimmungen demokratischer Prozesse plötzlich halt machen.